Hier findet sich noch ein anderer Abschlußbericht zum Gesprächsprozess. http://www.gemeindenetzwerk.org/?p=11976 Es empfiehlt sich, beide zu vergleichen: der eine gibt die kirchenamtliche Sicht wieder und der andere einen Blick aus der Perspektive der Gemeinde.
Keine Einigung nach Gesprächsprozess
Abschlussbericht: Kaum Annäherung der Positionen nach Diskussion über das Schrift- und KirchenverständnisDer dreijährige Gesprächsprozess in der sächsischen Landeskirche über das Schrift- und Kirchenverständnis geht ohne eine Einigung zuende. Die eingesetzte Arbeitsgruppe im Landeskirchenamt kommt in ihrem Abschlussbericht zu dem Fazit, "dass bei allem Bemühen um gegenseitiges Verstehen und aller Bereitschaft, die eigenen Argumente zu prüfen, sich die jeweiligen geistlich-theologischen Grundüberzeugungen kaum verändert haben". Unter diesem Gesichtspunkt sei ein Konsens nicht zu erreichen, heißt es in dem Bericht. Das zehnseitige Papier ist am 20. Februar von der Kirchenleitung intensiv diskutiert und an die Synodalen weitergeleitet worden. Die Frühjahrssynode wird sich auf ihrer Tagung im April ausführlich damit beschäftigen.
Der Gesprächsprozess war 2012 von der Landessynode ins Leben gerufen worden, nachdem die Kirchenleitung beschlossen hatte, das Pfarrhaus in seelsorgerlich begründeten Einzelfällen auch für homosexuelle Partner zu öffnen. Dieser Beschluss hatte für heftige Diskussionen in der Landeskirche gesorgt und unter anderem zur Bildung der Sächsischen Bekenntnis-Initiative geführt, die eine Rücknahme des Beschlusses fordert. Wie es im Abschlussbericht heißt, sei der Gesprächsprozess mit verschiedenen Veranstaltungen wie Tagungen, Seminaren und den fünf Podiumsdiskussionen des Sonntag zwar flächendeckend, aber je nach Region sehr unterschiedlich geführt worden. Die breite Masse der Kirchenglieder habe das Thema nicht oder nur wenig verfolgt. "Theologisch bemerkenswert war die Überschneidung ethischer und dogmatischer Aspekte. Die Auffassung, dass Lebensfragen lediglich in den Bereich der Ethik gehören und damit den status confessionis nicht berühren, wurde infrage gestellt. Insofern erwies sich die Frage nach dem status confessionis als Teil des Problems, nicht als dessen Lösung", heißt es im Bericht weiter.
Im Verlauf des Gesprächsprozesses hätten sich nur wenige Glieder von der Landeskirche getrennt. Die meisten seien bereit, den Konflikt auszuhalten. So sei abschließend deutlich geworden, "dass das, was uns beieinander hält, sich in der gemeinsamen Bezugnahme auf Jesus Christus als der Mitte wiederfindet".
Ja, die A-Seite ist die gute und die B-Seite hat keine Ahnung. Ziemlich billig.
Hier auf diesen Seiten wurde aufgerufen, eine persönliche Bilanz der Gespräche im "SONNTAG-Forum" zu ziehen. Die Resonanz auf diesen Aufruf entspricht den Erwartungen: Britta, Christoph, G. Flessing, Paul und A.Rau haben geliefert + dazu noch die zeitlose Weisheit Abaelards. Aber immerhin, diese kümmerlichen Versuche dürften mehr deutlich werden lassen als der Abschlußbericht der Arbeitsgruppe im Landeskirchenamt. Wer an den SONNTAG-Bilanzen interessiert ist, kann die gesammelten Werke anfordern unter rau@DerLaie.com oder halt nachlesen bei www.DerLaie.com dort unter SONNTAG-Bilanzen.
A.Rau
Es ist offensichtlich, dass sich außer den Hardlinern auf beiden Seiten, keiner für solche Scharmützel interessiert. Es gibt in Kirchgemeinden drängendere Probleme als die sexuelle Orientierung der Pfarrerinnen und Pfarrer.
Das Problem ist eben, daß der Pfarramtsbeschluß nur der Tropfen war, der das Faß zum Überlaufen brachte - es geht in Wirklichkeit nicht um ein paar Andersliebende sondern um die Deutungshoheit der Bibel. Und das sollte einen als Christ schon interessieren! Herr Flessing als Hardliner, Paul als Hardliner, Christoph als Hardliner? Lächerlich! Es ist ein trauriges Zeichen, daß sich so wenige Leute für den Gesprächsprozeß ernsthaft interessieren. Ist wirklich jeder der Desinteressierten so zweifellos gewiß und fest im Glauben, daß er keinerlei Denkanstöße mehr benötigt bzw. keine Fragen mehr auftauchen? So ein Glauben wäre für mich ein toter Glauben! Der Gesprächsprozeß war trotz aller Differenzen ein gutes Vehikel, mal (wieder?) über den eigenen Glauben nachzudenken, Denkanstöße zu erhalten und zu verteilen. Danke nochmal allen, die sich mit Ernst an der Sache beteiligt haben, allen Spöttern und Besserwissern zum Trotz.
Deutungshoheit der Bibel? Der ist gut... Es gibt keine Deutungshoheit - weder über die Bibel, noch eine, die von der Bibel selbst ausgeht.
Worin Denkanstöße bestehen sollen, wenn ich andere beleidige oder ihnen den rechten Glauben abspreche, weil sie eine andere Meinung haben, bleibt Ihr Geheimnis.
Ich finde, es ist ein gutes Zeichen, dass sich so wenige für die Profilierungssucht und die Neurosen der Hardliner interessieren.
Liebe Britta, es freut mich, dass Sie (indirekt) das Fragezeichen hinter "A.Rau als Hardliner" weggelassen haben. Alles andere wäre eine Enttäuschung gewesen!
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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